Tausende von alten E-Mails in Mail importieren

Mittwoch, 28 April 2004
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Beschreibung

Früher verwendete ich Outlook Express, danach Entourage als Email-Client. Ich speicherte jedes Jahr alle meine gesendeten und gelöschten Mails als einzelne Dateien. Daraus erstellte ich eine indexierte Textdatei, damit ich sie mit Sherlock durchsuchen konnte. Dabei entstanden etliche Backup-CDs mit Emails der letzten Jahre. Da ich heute über mehr Festplattenspeicher verfüge, wollte ich nun alle alten Emails auf meinen OS X Computer importieren
Dafür erstellte ich ein spezielles Postfach namens ”Mailarchiv”, in das ich alle alten Emails speichern wollte. Das Problem war: Wie wandelt man diese einzelnen Mailordner mit hunderten von Emails in ”mbox”-Dateien um, welche dann in Mail importiert werden können? Hat man lediglich ein paar hundert Emails, kann man diese via Entourage als ”mbox” exportieren. Doch hat man tausende davon, verkraftet dies der Finder nicht und verabschiedet sich während dem Prozess. Hier die Lösung, wobei grundlegende Unix-Kenntnisse hilfreich sind:
Unter Umständen müssen sie einige Email-Dateien umbenennen. Diese könnten Zeichen enthalten, die nicht kompatibel zu Unix sind (zB ?” etc.). Wenn man die Dateien umbenennt verliert man keine Daten und das Ausführen von Skripts in Unix ist problemlos möglich. Ich verwendete das Programm [url=http://www.redpro.se/]filenamer[/url] um für mich diese Aufgabe zu übernehmen. Aktionen die es ausführen muss: Als erstes sollte es aus dem Index den Dateinamen erstellen, als Zweites fügte ich jeder Datei die Erweiterung .eml hinzu. Bestimmt gibt es noch andere Programme, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
Danach wandelte ich den Zeilenvorschub von Mac in Unix Form um (meine Dateien stammen noch aus Mac OS 9). Um dies zu erledigen, verwendete ich [url=http://ccrma-www.stanford.edu/~craig/utility/flip/flip.osx]flip[/url]. Ich lud flip.osx herunter und verschob es im Terminal nach ~/bin/flip:

$ mv flip.osx ~/bin/flip
$ chmod +x ~/bin/flip

Falls das /bin-Verzeichnis noch nicht vorhanden ist, muss es erstellt werden:

$ mkdir ~/bin

Flip kann natürlich auch vom Schreibtisch ausgeführt werden. Als nächstes muss flip -u für jede Datei aufgerufen werden. Da ich so viele Dateien habe, war ich gezwungen xargs in der Befehlszeile zu verwenden... Das heisst, ich wechselte zum Verzeichnis mit den .eml Dateien. Angenommen das Verzeichnis befindet sich auf dem Schreibtisch und heisst DIESE, so müsste folgendes getan werden:

$ cd ~/Schreibtisch/DIESE
$ ls * | xargs flip -u

Als nächstes verwendete ich das Programm [url=http://www.broobles.com/eml2mbox/]eml2mbox[/url]. Nach dem Herunterladen installierte ich das Programm ebenfalls ins bin Verzeichnis. Ich löschte die Erweiterung .rb weil dies unter OS X für RealBasic steht. Nachdem Sie es in ihr bin Verzeichnis verschoben haben und in eml2mbox umbenannt haben, dürfen Sie nicht vergessen chmod +x eml2mbox aufzurufen. Zuerst ins darüber liegende Verzeichnis gehen, welche die .eml Dateien enthält (im Bsp. oben ist es der Schreibtisch) und folgendes ausführen:

$ eml2mbox -s THEM ~/Desktop/WasAuchImmerSieMöchten.mbox

Öffnen Sie Mail.app und importieren Sie die Mail Box als ”Andere” und das ganze ist vollbracht.
Scheint etwas kompliziert, doch hat man das Vorgehen verstanden, ist es relativ einfach. Der Vorteil ist, dass ich jetzt eine einfache und schnelle Möglichkeit habe alle meine alten Mails zu durchsuchen, ohne immer die einzelnen CDs zu durchforsten.

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